Einsamkeit ist das Schlimmste

„Das Schlimmste ist die Einsamkeit“, sagt Christin-Maria Schumacher, die seit 13 Jahren Witwe ist. Umso glücklicher ist sie, dass sie im Luisencarré Gesellschaft gefunden hat. Zweimal pro Woche trifft sich „ihre Runde“ in der Tagespflege der Pfeifferschen Stiftungen.

So wie der 78-Jährigen geht es allen Besuchern der vor kurzem eröffneten Einrichtung im Luisencarré. „Hier einen schönen Tag in Gemeinschaft zu verleben ist der Grund, weshalb ich mich jeden Tag darauf freue,“ gesteht Günter Zembrod (92). Er kommt dienstags und freitags in die „Tagespflege in der Luise“ – immer zu Fuß aus dem benachbarten „Betreuten Wohnen“ am Krökentor: „Mit meinem Rollator brauche ich zehn Minuten. Ein herrlicher Spaziergang an der frischen Luft.“ Wer wie er nicht mehr so gut zu Fuß ist oder weiter weg wohnt, der wird ganz bequem morgens mit dem Fahrdienst abgeholt und nachmittags wieder nach Hause gebracht.

Am 1. Juli 2023 hat die neue Tagespflege im Luisencarré eröffnet. Inzwischen kommen 19 Senioren an unterschiedlichen Tagen hierher. „Unsere Besucher können sehr individuell entscheiden, wie oft sie kommen möchten,“ sagt Kerstin Kunzel, Fachdienst ambulante Pflege der Pfeifferschen Stiftungen. „Manche kommen viermal in der Woche, andere nur einmal.“ Geboten werden den Gästen wochentags von 9 bis 15 Uhr neben der Gesellschaft mit anderen auch gemeinsame Spaziergänge und Ausflüge, Gesellschaftsspiele und altersgerechte Sportkurse und Sitztanz sowie drei Mahlzeiten (2. kleines Frühstück, Mittag, Vesper). Betreuungskraft Petra Wiese verweist auf die schönen Räume: „Wir haben in der ‚Luise‘ tolle Möglichkeiten. Eine geräumige Küche, Beschäftigungs- und Ruheraum mit gemütlichen Liegesesseln zum Beispiel. “ Am Anfang seien zwei, drei Senioren gekommen. Inzwischen sind es zwischen fünf und elf am Tag: „Wer es einmal ausprobiert hat, bleibt in der Regel und lernt es schätzen.“ Erst jüngst hätte sich die Dienstags-Runde gegenseitig das „Du“ angeboten – unter Senioren ein ganz besonderer Ausdruck gegenseitigen Respekts und ein Zeichen von Sympathie.

„Ausprobieren“ kann man den Tag in der Tagespflege völlig unverbindlich und gratis. Jeder Interessent hat dafür einen Tag Zeit. MWG-Mitgliedern wird dafür sogar eine ganze Woche gegeben – als besonderes Angebot in der engen Zusammenarbeit zwischen der Genossenschaft und den Pfeifferschen Stiftungen. Für Ingeburg Dittler ist die Tagespflege eine besonders bequeme Dienstleistung. Sie wohnt nämlich im Luisencarré und hat deshalb den kürzesten Weg: „Ich bin im Haus wieder glücklich geworden. Denn nach einer zweifachen Rücken-OP konnte ich nicht mehr in meine alte Wohnung mit vielen Treppen zurück. Acht Monate wartete ich im Pflegeheim auf die Fertigstellung der ,Luise‘. Nun wohne ich für 640 Euro in einer herrlichen 2-Raum-Wohnung und genieße die Stunden in der Tagespflege. Beides ist wie ein spätes Glück.“

Kontakt: Virchowstraße 2, 39104 Magdeburg, Tel. 0391 – 85 05 79 10, E-Mail: management.quartier@pfeiffersche-stiftungen.de

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9 -15 Uhr

Einzugsbereich: durch Kooperation mit einem Fahrdienst Altstadt, Alte Neustadt, Stadtfeld

Alternativen: weitere Tagespflege-Einrichtungen der Pfeifferschen Stiftungen gibt es in der Leipziger Straße und auf dem Heumarkt

Preise: pro Tag 22 Euro