Schutz im Internet

Die Großartigkeit des Internets und all die bequemen Onlinedienste haben auch die Kriminellen längst erkannt. Deshalb ist Leichtgläubigkeit fehl am Platz. Wie man sicher im Netz unterwegs ist, weiß Lothar Schirmer, Kriminalrat a. D. Nachfolgend einige seiner Tipps.

Das Internet hat längst die Welt erobert. Vom Teenager bis zum reifen Senior nutzen Millionen Menschen dieses moderne Medium der Information und Kommunikation. Dazu gehört auch die bequeme Art, Bankgeschäfte per Internetbanking zu erledigen. Aber wo es um Geld geht, lauern auch Gefahren. Betrüger haben es auf Ihre Daten abgesehen, mit denen sie an Ihr Geld kommen.

Beim so genannten „Phishing“ (abgeleitet aus: Passwort fischen) wird die E-Mail-Absenderadresse bekannter Unternehmen und Dienstleister, wie z. B. der Deutschen Bank, der Postbank und vieler anderer, vorgetäuscht. Entweder werden die Zugangsdaten für Konten direkt per E-Mail bei den Kunden abgefragt oder ein in der E-Mail angegebener Link führt auf eine gefälschte Website, die der echten täuschend ähnlich sieht. Besonders perfide: Als Lockmittel werden nicht nur vermeintliche Gewinnspiele angeboten, manchmal warnt man auch vor Betrügern und erklärt, dass Ihre sensiblen Daten für einen Sicherheitscheck eingegeben werden müssen. In manchen Fällen wird per Mail mitgeteilt, dass Sie wegen einer offenen Rechnung mit einem Strafverfahren nebst hoher Geldstrafe zu rechnen haben. Als Lösung wird die Sofortüberweisung einer geringeren, aber dennoch vierstelligen Zahlung für eine Gegenklage angeboten. Wer sich darauf einlässt, ist sein Geld los. Wer sich einen Virus oder Trojaner eingefangen hat, weil er einen fremden Link angeklickt hat, dem wird schnell mal sein System lahmgelegt. Oft wird verlangt, für die Freischaltung die Codes von Gutscheinkarten durchzugeben. Wer sich darauf einlässt und oft über 1.000 € dafür bezahlt, ist das Geld unwiderruflich los und bekommt seinen PC trotzdem nicht wieder freigeschaltet.

Jetzt zu sagen, dass man generell die Finger vom Internet lassen sollte, wäre der falsche Weg. Doch man sollte die Gefahren kennen, eine gesunde Portion Misstrauen haben und achtsam beim Umgang im Netz sein. Dann können digitale Möglichkeiten in vieler Hinsicht Ihr Leben bereichern.

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Bild von Lukas Bieri auf Pixabay