Vertreter bestimmen mit

Anfang 2021 wählen unsere Mitglieder wieder ihre Vertreter in das höchste und wichtigste Gremium der Genossenschaft – die Vertreterversammlung. Vor neun Jahren bekam Michaela Hucke zum ersten Mal das Vertrauen ihrer Nachbarn. Auch 2021?

„Ich bin ein geselliger Mensch und immer gern mittendrin. Stubenhockerei ist nichts für mich. Es kann ja nicht verkehrt sein, nicht nur bei der MWG zu wohnen, sondern sich auch dafür zu interessieren, was die Genossenschaft so treibt.“ Vor neun Jahren las sie in unserem Mitgliedermagazin „loggia“ einen Artikel, der über die Vertreterwahl 2011 informierte. Die Sekretärin des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen-Anhalt e.V. meldete sich daraufhin: „Wenn mir meine Nachbarn das Vertrauen geben, mache ich gern mit.“ Sie bekam es – mit damals gerade 34 Jahren. „Ich habe es nicht bereut, denn als Vertreter bekommt man aus erster Hand mit, was in der MWG gerade angesagt ist.“ Ihre anfängliche Angst, dass ihr das Ehrenamt zu viel Freizeit nimmt, ist verflogen: „Der Zeitaufwand hält sich in Grenzen. Es gibt zwei Vertreterberatungen im Jahr, eine Vertreterversammlung und gelegentlich mal die Berufung in eine Arbeitsgruppe, wenn man sich dort zusätzlich einbringen möchte. Macht maximal 15 Stunden im Jahr.“

Viel wichtiger ist der gelernten Bankkauffrau, dass sie die Meinung der Nachbarschaft und auch ihre eigene einbringen und sich für das Miteinander einsetzen kann: „Ich bin immer für ein offenes Wort.“ Ihr 13-jähriger Sohn zum Beispiel musiziert und ist damit nicht der einzige im hellhörigen Zehner. Anderswo wird auch mal gebohrt oder gehämmert. Musik hören oder Kinderlachen gehören ebenfalls zum Alltag. Fühlt sich davon ein Nachbar gestört, hält Michaela Hucke eine direkte Ansprache für wichtig: „Da ist es doch gut, dass wir eine moderne Hausordnung haben.“ Die hatte sie mit anderen Mietervertretern in einer Arbeitsgruppe überarbeitet. „Wichtig ist stets, gemeinsam Lösungen für ein gutes Zusammenleben auch in Mehrfamilienhäusern zu finden.“ Sie selbst wohnt seit 13 Jahren im Zehner, mag ihre Nachbarn, fühlt sich sehr wohl: „Die gute Mischung im Zehner macht es!“

Als Vertreterin hat sie u. a. ein bisschen nachgeholfen, dass die Senioren im Eingang schneller Unterstellboxen für ihre Rollatoren bekamen. Und dass diese nicht, wie ursprünglich vorgesehen, genau vor den Fahrradständer gestellt werden. Michaela Hucke weiß, dass das mit den Fahrradfahrern Konflikte geben könnte: „Friedliche Nachbarschaft ist die Suche nach dem Kompromiss. Den finden wir vor Ort schneller als die MWG-Mitarbeiter vom Schreibtisch aus.“ Als Vertreterin hat Michaela Hucke mit ihrem Stimmrecht auch für die Einstellung eigener Hausmeister und für die Gründung der MWG-Stiftung votiert: „Die Stiftung hat u. a. im Quittenweg ein Hochbeet finanziert, das gemeinsam mit Mietern gebaut wurde.“

Interessierte erhalten alle Informationen auf unserer Internetseite oder telefonisch von Sabrina Matros, Tel. 0391 – 56 98 230.