Der FCM-Durchstarter

Ob U19-Bundesliga oder U23-Bundesliga-Reserve – Richard Meier macht in beiden Club-Teams eine gute Figur. Der 19-Jährige aus Gladau ist als klassischer Mittelstürmer sehr erfolgreich. Die MWG unterstützt das Talent besonders. Ein Porträt von Almuth Steinhoff.

Ein optimaler Tag startet für Richard Meier mit der Vormittagseinheit kurz nach 9 Uhr. Nach dem Training gehören die Minuten bis zum Mittagessen der „Nacharbeit“ – z. B. Ausrollen mit der Faszienrolle, Dehnen und Fußball-Tennis auf dem persönlichen Plan. Nach dem Fachhochschul-Abschluss 2022 konnte Richard Meier sein Training intensivieren. Mittlerweile wohnt er in einer MWG-Wohnung, in der er sich sehr wohlfühlt: „Ich bin der Genossenschaft sehr dankbar für die Unterstützung. Es ist toll, sein eigenes Reich zu haben.“

Der gerade 19 gewordene Stürmer ist viel gefragt: Zuerst als Stammspieler in der U-19-Bundesliga-Mannschaft des 1. FC Magdeburg. In den acht Begegnungen der Saison erzielte er sieben Tore und steuerte zwei Assists bei. Richards derzeitiges Stammteam ist jedoch die U23, soll heißen, tägliches Training in der BuLi-Reserve, aber dann eben Abschlusstraining und Ligaspiel mit der U19. Und wenn es passt, ist ein Auflaufen für die U23 jederzeit drin. „Wir sind froh, mit Richard einen klassischen Mittelstürmer zu haben“, beschreibt U-19-Cheftrainer Daniel Wölfel den „Wanderer zwischen den Teams“. Unter der Woche haben U19 und U23 einige gemeinsame Einheiten. Beim Club nennen sie es das „Prinzip der Durchlässigkeit“ und sehen an Richard Meier, dass es Erfolg hat. „Er ist ein Stürmertyp, den es aktuell nicht so häufig gibt“, sagt U-23-Coach Pascal Ibold und lobt Richards Körperlichkeit, seine Geradlinigkeit und das Durchsetzungsvermögen.

Auch „Zweitliga-Luft“ schnupperte Richard bereits: Mitte Dezember hatte er Trainings-Premiere bei der „Ersten“; Anfang Januar erhielt er zwei Tage vor Abflug ins türkische Belek den Anruf für das zehntägige Trainingslager bei den Profis. „Neben der Gewöhnung an die Körperlichkeit, die im Männerfußball herrscht, habe ich besonders am Laufverhalten gearbeitet.“ Das Spiel gegen den Ball und das Antizipieren von Lösungsansätzen sind weitere Punkte, die Richard mit schnellen Schritten dorthin bringen könnten, wo er sich selbst sieht. „Ich orientiere mich im Anspruch immer nach oben.“

Ungewohnt war für Richard die Zuschauerrolle beim Ligaspiel gegen Energie Cottbus. Ausgerechnet an seinem Geburtstag musste er gelbgesperrt pausieren. „Richi geht eben dahin, wo es wehtut und setzt gern auch mal nach“, erklärt Daniel Wölfel die „gelbe Welle“ des Mittelstürmers. „Aber das ist eben auch eine Seite, mit der er umzugehen hat, und vielleicht wird er in Zukunft das ein oder andere Tackling weniger machen.“ Das Zeug zu Größerem wird Richard Meier von vielen Seiten bescheinigt. Unaufgeregt und fokussiert kann er diese Inputs reflektieren. Über einen „Slow Down“ berichtet der Gladauer gern: „Angeln, am liebsten an der Elbe, bringt mich runter und hilft mir bei jeglichem Problem.“ Sein größter Fang? „Ein 89 cm langer Aal.“ Typisch: ein Raubfisch, der zielgerichtet auf Beute geht – so wie Richi mit seinem Torriecher im gegnerischen Strafraum.