Mitglieder verzichten zugunsten einer Stiftung auf 1 Prozent
Im fünften Jahr in Folge zahlt die MWG-Wohnungsgenossenschaft eG Magdeburg ihren Mitgliedern eine Dividende auf die Anteile. Dies hat einstimmig die Vertreterversammlung als höchstes Gremium der Genossenschaft entschieden. Insgesamt gibt es drei Prozent Dividende – das sind 300.951 Euro. Die Vertreter beschlossen darüber hinaus, auf einen vierten Prozentpunkt zu verzichten – zu Gunsten einer MWG-Stiftung, die noch im November 2014 gegründet wird. Die Stiftung will MWG-Mitgliedern in Notsituationen helfen sowie Projekte im Interesse der Gemeinschaft fördern. Die Stiftungsidee geht insbesondere auf einen schweren Brand in der Lumumbastraße zurück, der an Christi Himmelfahrt des Vorjahres 40 Familien vorübergehend ihr Zuhause kostete. Manche standen völlig mittellos da – ein Zustand, bei dem eine Stiftung helfen kann.
Niedrigste Leerstandsquote seit 2002
Die erneute Dividendenzahlung, die nach Angaben des Verbandes der Wohnungsgenossenschaften in Sachsen-Anhalt nur drei weitere Wohnungsgenossenschaften in Halle, Sangerhausen und Halberstadt zahlen, ist angesichts des erfolgreichen Geschäftsjahres 2013 möglich. Nach Angaben von MWG-Vorstandssprecher Thomas Fischbeck erzielte die MWG im Vorjahr einen Jahresumsatz in Höhe von 43,4 Millionen Euro und einen Jahresgewinn von 2,4 Millionen Euro. Der größte Teil davon geht in Rücklagen. Das Jahresergebnis ist maßgeblich geprägt von der niedrigsten Leerstandsquote seit 2002 (damals 12,25 Prozent). Ende 2013 waren lediglich 288 der 9.086 MWG-Wohnungen nicht vermietet, was einer Quote von 3,2 Prozent entspricht. Aktuell, so Fischbeck, sind es nur noch 2,1 Prozent. Grundlage dieser Zahlen ist vor allem die oft jahrelange Treue der Mitglieder zu ihrer Genossenschaft. Thomas Fischbeck: „Mehr als die Hälfte der Mitglieder wohnt länger als 10 Jahre bei der MWG, jeder Zehnte sogar mehr als 40 Jahre.“
Neubauprojekte 2014/15 in Alte Neustadt und Stadtfeld
Die MWG hat im Vorjahr 72 Wohnungen abgerissen und 11 verkauft. Der Bestand wuchs aber andererseits um 152 Wohnungen, vor allem durch den Ankauf attraktiver Wohnobjekte. In diesem Jahr werden sich auch wieder Neubauprojekte wie in Alte Neustadt (Weinberg-, Küferstraße, 22 Wohnungen) und Stadtfeld (Liebermannstraße, 28 Wohnungen) in den Bestandszahlen niederschlagen.
Das traditionell hohe Investitionsniveau der MWG (seit 1990 immerhin 450 Millionen Euro) wurde auch 2013 aufrecht erhalten. Fischbeck: „Insgesamt haben wir im Vorjahr 18,4 Millionen Euro investiert. Vor allem in Instandhaltung und Modernisierung. Dieses Verhältnis werden wir auch künftig beibehalten.“ In diesem Jahr hat die MWG mit dem Neubauprojekt „Weinhof – Am Nordpark“ gestartet. Mit 16 Millionen Euro ist dies die größte Neubauinvestition in der Genossenschaftsgeschichte. Hier sollen in mehreren Gebäuden ca. 70 Wohnungen entstehen. Die Baugenehmigung für das erste Haus liegt vor – mit der Fertigstellung des Gesamtkomplexes rechnet Thomas Fischbeck Ende 2017/Anfang 2018. Direkt am Nordpark hatte die MWG im Vorjahr eine Kita und einen Schulhort erworben – beide Angebote sollen dazu beitragen, dass auch junge Familien in die Neubauten einziehen. Alle aktuellen Projekte der MWG, finden Sie hier.
Spareinlagen der MWG-Spareinrichtung wuchsen
Als einzige Wohnungs-genossenschaft der Stadt hat die MWG eine eigene Spareinrichtung. Trotz des historisch niedrigen Zinsniveaus wuchsen die Spareinlagen im Vorjahr um 8,8 Millionen Euro auf 59 Millionen Euro zum Jahreswechsel.
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