Seit nunmehr sechs Jahren lädt die MWG-Museumswohnung in der Hohepfortestraße 61 jeden Sonntag von 14 bis 16 Uhr zu einer kleinen Zeitreise ein. In einer original wiedermöblierten Wohnung, Erstbezug 1958, ist authentisch zu sehen, wie sich die Magdeburger in den 60er, 70er und 80er Jahren eingerichtet hatten.
Der Zeitgeist hat indes seine Grenzen, legen doch die Mitglieder des MWG-Nachbarschaftsvereins größten Wert darauf, dass ihre Museumswohnung nicht vollgestopft wie eine Rumpelkammer, sondern gemütlich wie ein DDR-Heim ist. Um trotzdem viele Schätze – ausnahmslos Spenden von Mitgliedern und Besuchern – präsentieren zu können, sind dieser Tage in der Diele mehrere Glasvitrinen aufgestellt worden. Darin können einst sehr gefragte Alltagsgegenstände aus DDR-Zeiten kompakt präsentiert werden. Bis November sind Radiogeräte, Küchen- und Fototechnik zu sehen. Was früher oft als schwer zu bekommende „Bückware“ galt, steht also heute sichtbar für alle hinter Glas.
Zu sehen sind u. a. eine Miniküche – Typ KK600 aus dem VEB AKA Electric. Mit dem Gerät konnte man dünsten, backen und kochen – sozusagen Omas Thermomix. Reisetauchsieder, Party- und Sahnesyphon, elektrische Kaffee und Gewürzmühlen, Kaffee- und Teeautomaten aus Kaulsdorf oder der Magdeburger Joghurtautomat „Majomat“ aus der Werkzeugmaschinenfabrik „Hermann Matern“, Luftduschen, Massagegeräte, Rührgeräte, Rasierapparate ergänzen die Ausstellung. Unter den Fotoapparaten finden sich u. a. Beirette, Werra, Pouva Start, Exa 1a, 1b, Penti 2, Diabetrachter oder Jugendbildwerfer. Groß ist auch die Auswahl an Radiogeräten. Marken wie Sokol, Stern, RC86, Sonneberg, Stereoport oder Geracord sind zu finden.
Ein Besuch der Museumswohnung lohnt sich immer. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist jedoch Pflicht.
Foto: Vereinsmitglied Heiko Orosz vor den neuen Ausstellungsvitrinen in der MWG-Museumswohnung
Öffnungszeiten: jeden Sonntag von 14 bis 16 Uhr (Eintritt frei); Vereinbarungen für Sonderführungen unter Tel. 0391 – 56 98 555
Adresse: Hohepfortestraße 61