„1976 – ein tolles Jahr“

Gedicht (gekürzte Fassung) von unserer langjährigen Mieterin Monika Wenk, der wir hiermit herzlichen Dank sagen.

Ich bekam meine Wohnung und das war wunderbar.
13 Jahre in Olvenstedt bei Schwiegermutter im Haus,
das war zwar nett, doch ich wollte raus.
Ich war so glücklich, kaum war es zu fassen,
ich Stadtkind konnte endlich dieses Dorf verlassen.
Das Wasser von der Pumpe, jeden Eimer per Hand rein und raus
und das mit zwei kleinen Kindern, es war ein Graus.
Im Garten ein Häuschen, in der Tür war ein Herz,
besonders im Winter ein schlechter Scherz.
Das war nun endlich vorbei und es kam der Umzug für uns drei.
Ein Los war gezogen, das ist ja so schön,
die Wohnung weit oben, so weit kann man sehn.
Doch erst ging`s ans Schruppen und Putzen,
die Zeit bis zum Einzug musste man nutzen.
Familie und Freunde packten mit an,
vom Betrieb einen LKW, so ging es voran.
40 Familien in einem Haus, im Laufe der Zeit zog man ein und aus.
Dann dröhnten die Bohrer, denn wie bekannt,
bekommt man ohne kein Bild an die Wand.
Mit meinen zwei Jungs war die Wohnung schon bald eingeräumt.
Von einer richtigen Badewanne hatten wir schon lange geträumt.
Vor dem Haus sollte ein See entstehen, noch war es nicht so weit,
die Kinder konnten über weite Sandflächen gehen.
Als die Bagger dann den Kies hatten entfernt … und es kam das Wasser,
haben die Jungs dort das Schwimmen gelernt.
Es vergingen die Jahre, die Kinder wuchsen heran.
Ich hatte noch mal Glück und fand einen Mann.
Wir wollten zusammen wohnen und das fand ich fein,
mit einer „Mitwohngenehmigung“ zog er 1985 offiziell bei mir ein.
Viele Renovierungen und Reparaturen haben wir in Eigenleistung gestemmt.
Unsere handwerklichen Künste anzuwenden, da waren wir ungehemmt.
Im Keller ein Trockenraum musste herhalten,
hier konnten wir einen Party-Keller gestalten.
Von der Hausgemeinschaft traf sich der harte Kern,
wer nicht mitmachen wollte, der blieb fern.
Zu Weihnachten da gab es einige Male Frühschoppen mit Skat.
Die Männer hatten was zu lachen
und die Frauen konnten inzwischen das Festessen machen.
Bei der großen und kleinen Hausordnung war jeder mal dran
und auch mit der Schneekarte musste man ran.
Die gab man dann weiter und gab`s lange keinen Schnee,
da war die Karte verschollen, keiner wusste, wo ist sie geblieben?
Wer ist nun dran, den Schnee zu schieben?
Hausordnung und Schneekarte, das ist lange her,
dank Reinigungsfirma und Hausmeister brauchen wir nun nicht mehr
den Besen selbst in die Hand zu nehmen,
können uns ganz bequem zurücklehnen.
Es hat sich viel getan in all den Jahren, aus dem Internet habe ich es erfahren.
Wie es begann mit der AWG und wie es kam Anfang 90 zur MWG.
Unsere große, stolze Genossenschaft, mit viel Wohnungen und Wirtschaftskraft
Sanierung, Rückbau und Umbau gab es in den Jahren
und auch wir haben viele Veränderungen erfahren.
Unser Haus bekam eine wärmende Hülle
und in den Wohnungen wurde saniert in Hülle und Fülle.
Zum Fahrstuhl müssen wir keine Stufen mehr steigen, das ist Klasse
und unsere Balkons sind jetzt groß wie eine Terrasse.
40 Wohnungen in einem Haus, … das ist ganz schön viel
und man zog ein und aus.
Nie ist eine Wohnung lange leer geblieben,
sollte das an der schönen Umgebung liegen?
Im Großen und Ganzen geht alles glatt,
es ist doch toll, wenn man gute Nachbarn hat.
Das Leben heißt lernen und manchem fällt es schwer,
man sieht es bei der Mülltrennung, da hapert es noch sehr.
Was ist Sperrmüll, was darf in die gelbe Tonne?
Wenn es jeder begriffe, es wäre eine Wonne.
Noch immer landet auf den Briefkästen Papier an jedem Tage.
Wer räumt das denn weg? Das ist die große Frage.
Ein jeder achte ein wenig auf Ordnung und ist nicht so bequem,
dann wohnt es sich in unserem Haus sehr angenehm.
Die MWG bietet Abwechslung und Kultur,
nennen wir den Operettensommer und die Radausflüge nur.
In den Mietertreffs und dem Nachbarschaftsverein,
bringen sich fleißige Menschen ehrenamtlich ein.
Noch vieles wäre zu berichten,
es ist nur schwer, alles zusammen zu dichten.
Viel Freude gibt`s und auch Verdruss,
über alles kann man reden, doch ich mache jetzt Schluss.
Ich wünsche allen Gesundheit und Freude
und vor allem viel Spaß, hier und heute.